Emotionen verstehen: Warum wir fühlen, was wir fühlen – und wie wir besser damit umgehen können

Viele Menschen versuchen, ihre Gefühle zu kontrollieren oder wegzudrücken, doch der Schlüssel zu innerer Balance liegt im Gegenteil: Emotionen verstehen und sie fließen lassen.

In diesem Beitrag erfährst du:

  • was Emotionen eigentlich sind
  • warum wir sie brauchen
  • wie sie entstehen
  • warum sie manchmal „überreagieren“
  • und wie du lernst, besser mit ihnen umzugehen

Was sind Emotionen eigentlich?

Emotionen sind körperliche und geistige Reaktionen, die uns helfen, Situationen zu bewerten.
Sie sind evolutionäre Werkzeuge, die uns schützen, verbinden und motivieren.

Eine Emotion besteht aus drei Teilen:

  1. Körperliche Reaktion
    Herzklopfen, Anspannung, Wärmegefühl, Kribbeln – der Körper reagiert immer zuerst.
  2. Gedanke / Bewertung
    Unser Gehirn bewertet eine Situation automatisch: „Ist das gefährlich? Gut? Bedrohlich? Schön?“
  3. Verhalten / Impuls
    Jede Emotion erzeugt einen Handlungsimpuls: fliehen, kämpfen, lachen, sich zurückziehen, sprechen.

Emotionen sind nicht willkürlich – sie haben immer einen Grund. Und sie sind neutral. Sie sind eine Aktivierung von Energie, die wir dann benennen und bewerten. In gut und schlecht. In „wollen wir haben“ und „wollen wir nicht fühlten“. Doch du kannst nicht nur das „Gute“ fühlen und alles andere wegdrücken. Wenn du keine Wut fühlen kannst, ist auch Freude nur im geringen Maße fühlbar. Weil es die Energie ist, die du nicht halten kannst. Und das gilt es zu verändern. ALLE Emotionen fühlen zu können.

Warum Emotionen wichtig sind

Emotionen haben eine Funktion.
Jede einzelne.

  • Angst schützt uns.
  • Wut zeigt Grenzen auf.
  • Trauer hilft uns, loszulassen.
  • Freude verbindet uns.
  • Ekel schützt uns vor Gefahren.
  • Scham reguliert das soziale Miteinander.
  • Liebe schafft Bindung und Sicherheit.

Stell dir vor, du würdest keine Angst empfinden – du würdest in gefährliche Situationen rennen.
Ohne Freude würdest du keine Motivation entwickeln.
Ohne Wut würdest du immer „Ja“ sagen, auch wenn es dir schadet. People pleaser haben z.B. ein Problem damit Wut zu fühlen und zu kommunizieren. Sie unterdrücken ihre Gefühle, ihre Bedürfnisse, ihre Wünsche, um zu gefallen.

Emotionen sind nicht unser Problem – sie sind unsere Lehrmeister.

Wie entstehen Emotionen?

Emotionen entstehen innerhalb von Millisekunden im limbischen System, dem emotionalen Zentrum des Gehirns.
Sie basieren auf:

  • Erfahrungen
  • Erinnerungen
  • Glaubenssätzen
  • Bedürfnissen
  • aktuellen Körperempfindungen
  • sozialen Situationen

Ein Beispiel:
Du bekommst eine Nachricht und spürst sofort Anspannung.
Das passiert, noch bevor du rational darüber nachdenkst.
Dein Körper erinnert sich an alte Erfahrungen oder Ängste und reagiert automatisch.

Oder das Telefon klingelt und du kannst nicht ran gehen. Du starrst nur auf das Display und wartest, das es vorbei geht. Du kannst dich nicht bewegen. Dein Körper reagiert. Du hast Telefonangst. Die ist durch eine oder wiederkehrende Erfahrungen entstanden. Und kann auch wieder gelöst werden.

Wir fühlen nicht, was passiert – wir fühlen, was es in uns auslöst.

Warum Emotionen manchmal „zu viel“ werden

Emotionen werden intensiv, wenn:

  • alte Wunden aktiviert werden
  • Bedürfnisse unerfüllt sind
  • Stresshormone im Körper zirkulieren
  • du überfordert bist
  • du deine Gefühle lange unterdrückt hast
  • du gegen dich selbst kämpfst
  • du versuchst, anderen alles recht zu machen

Viele emotionale Überreaktionen sind eigentlich alte Schutzmechanismen, die heute nicht mehr passen.

In der transformativen Atmung, den deep dive breathwork Sessions lösen wir diese alten Emotionen und schließen alte Stresstyklen ab, damit du nicht mehr in diese Lage kommst, überfordert von deinen Emotionen zu sein.

In der funktionalen Atmung lernst du deinen Atem zu regulieren, um besser mit Emotionen und Stress umgehen zu können und weniger Stress zu erleben.

Wie du besser mit Emotionen umgehen kannst

Hier sind kraftvolle Strategien, die deine emotionale Intelligenz stärken:

1. Gefühle benennen

Schon das Benennen („Ich fühle Angst / Wut / Traurigkeit…“) reduziert die Intensität.
Das Gehirn kann Emotionen besser regulieren, wenn sie Worte erhalten.

Um das zu üben, kannst du dir online einfach das „Emotionenrad“ herunterladen. Dort findest du Begriffe für Emotionen, die du vorher vielleicht nicht richtig benennen konntest.

2. Atme bewusst

Emotionen wirken im Körper.
Ruhige Atmung beruhigt das Nervensystem innerhalb von 3 Atemzügen. In der funktionalen Atmung zeige ich dir genau wie das geht. Im Atemtraining arbeiten wir an deinem Atemmuster, sodass du eine ruhigere, tiefere Atmung etablierst und weniger Stress erlebst.

3. Zulassen statt wegdrücken

Alles, was du verdrängst, kommt stärker zurück.
Gefühle wollen gesehen, nicht unterdrückt werden. Einer der häufigsten Wünsche meiner Klient:innen ist es besser mit Emotionen umgehen zu lernen. Oder überhaupt wieder einen Zugang zu finden. In der Guidance arbeiten wir genau daran. Sicherheit zu finden im Fühlen.

im transformativen Atem, den deep dive Sessions, kommst du ins fühlen und kannst alte Emotionen ausagieren. Durch meine Begleitung, Bewegung, Berührung (falls okay) und das Tönen, als das Nutzen der eigenen Stimme agierst du Emotionen aus und verstoffwechselst die Energien, die schon lange in dir wirken.

Betrachte Emotionen wie Essen. Wenn du isst und nicht wieder ausscheidest, reißt irgendwas dein Darm. Wenn du Emotionen hast, aber nicht fühlst, sondern unterdrückst, läuft irgendwann das Fass über. Und die heftige Reaktion des Körpers wundert dann die Menschen. Dabei haben sie über Jahre und Jahrzehnte immer mehr angehäuft.

Emotionen, die Energien lösen sich nicht in Luft auf. Sie legen sich im Körper ab. Der Psoasmuskel (der Hüftmuskel) wird auch Seelenmuskel genannt. Hier sammeln sich oft Emotionen. Und es entsteht Verspannung.

4. Beobachten statt bewerten

Merkst du: „Ich fühle Wut.“
Nicht: „Diese Wut ist falsch.“
Gefühle sind keine Fakten – nur Signale.

Auch die leichte Distanz durch „Ich fühle“ nicht „Ich bin“ kann helfen, wenn der Umgang mit Emotionen noch neu/ unsicher ist.

5. Frage dich: Welches Bedürfnis steckt dahinter?

Hinter jeder Emotion steckt ein Bedürfnis:
Sicherheit, Nähe, Ruhe, Anerkennung, Raum, Freiheit.

Dich wieder mit deinen Bedürfnissen zu verbinden, ist ein wesentlicher Teil der Arbeit, die wir machen. Wenn du deine Bedürfnisse nicht wahrnimmst, kannst du auch nicht gut für dich sorgen, kannst keine Grenzen setzen, keine Ziele definieren, kein genussvolles Leben führen.

6. Bewege deinen Körper

Spazieren, schütteln, dehnen, abklopfen, tanzen – Emotionen sind Energie, und Energie will fließen.

7. Selbstmitgefühl üben

Sprich innerlich so mit dir, wie du es bei einem geliebten Menschen tun würdest.

Emotionen als Wegweiser

Wenn du lernst, deine Emotionen zu verstehen, lernst du dich selbst zu verstehen.
Sie zeigen dir:

  • was dir wichtig ist
  • wo Grenzen überschritten wurden
  • was dich verletzt
  • was dich motiviert
  • was du brauchst
  • was dich erfüllt

Emotionale Intelligenz führt zu:

  • besseren Beziehungen
  • mehr Selbstvertrauen
  • weniger Stress
  • klareren Entscheidungen
  • innerer Stabilität
  • authentischem Leben

Deine Emotionen sind kein Feind.
Sie sind deine innere Navigation – du musst nur lernen, auf sie zu hören.